Mittwoch, 13. Juni 2012
sun goes down
Ein Schleier aus zartem rot legt sich in meine Räume. Die Kleinigkeiten der Welt scheinen
kilometer lange Schatten zu werfen, in denen ich mich verlier.
Meine Gedanken schweifen zurück in vergangene Tage. In solchen Momenten ergreift
mein Unterbewusstsein die Oberhand und zwingt mich, längst vergessenes wieder aufleben
zu lassen. Ich streube mich, doch letzten endes gebe ich mich hin:
Gesichter blitzen vor meinem Inneren Auge auf, sie ich schon fast vergessen hatte, aber mir doch
noch bekannt sind. Ein paar Gesichter erzählen mehr Geschichten als ein dutzend Wörter es könnten. Andere schweigen.
Bei einem Gesicht bleiben meine Gedanken stehen. Wie gut ich es kenne. Jeden Zentimeter.
Nicht nur das Gesicht, welches jeder sieht, sonder auch jenes, was dahinter liegt. Welches keiner
kennt und auch keiner kennen will. Aber ich. Ein kalter Schauer läuft mir den Rücken hinunter.
Es gibt Menschen, bei denen ist es keine 3 Monate her das ich sie traf und ich habe sie schon vergessen. Ihre Namen, ihre Gesichter.
Jedoch der eine Name. Das eine Gesicht. Bald 1 Jahr ist es her, das ich es zum letzten mal sah und
trotzdem verging keine Woche, in der ich nicht an es erinnert wurde!
Und dann, fern von meinem zuhaus. In einer fremden Stadt. An einem unscheinbarem Ort treffe ich es an. Das Gesicht. Für einen kurzen Moment blieb mir die Luft im Hals stecken. Ich wartete. Wartete auf den Schmerz, das er wieder eintrat. Doch da kam nichts. Ein Lächeln zog sich über mein Gesicht.
Jedoch... wie kann mir die Vergangenheit mit einem Menschen so unendlich viele Probleme in der
Gegenwart verschaffen und meine Zukunft beeinträchtigen? Ist das fair? Ich glaube nicht.
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